Wenn mich jemand fragt, wie ich mit meinen Krankheiten umgehe, und ob ich mein Leben als Sängerin gerade damit vereinbaren kann – ganz ehrlich – ich versuche ganz einfach, dass sie nicht mein Leben bestimmen. Sie gehören zu mir, aber ich gehöre nicht ihnen.
Natürlich fordert das alles auch ein wenig Disziplin und selbstverständlich nerven auch mich öfter mal Dinge. So nach dem Motto: “Ähhh heute schon wieder Physio“, und „Bor, schon wieder Vorsorgetermin“. Aber im Enddeffekt weiß ich auch immer, dass es total wichtig ist! Denn für Gesundheit muss man auch etwas tun!
Ich habe gelernt, auf meinen Körper zu hören, und mir Auszeiten zu nehmen, ohne die ich das alles nicht schaffen würde. Ich bin halt nicht mehr so unbegrenzt belastbar wie früher, aber ich nutze die Phasen, in denen es mir richtig gut geht, ohne es dabei zu übertreiben. Denn jegliche Art von Übertreibungen wie zum Beispiel : „Ach, lass‘ uns doch noch ein Stück weiter laufen“ oder „Klar, das mache ich heute auch noch“ wenn ich eigentlich in dem Moment schon genau weiß, dass ich müde bin, ist total kontraproduktiv. Hat nämlich meistens zur Folge, dass der Tag danach eine Katastrophe ist.
Deswegen ist es auch so wichtig, dass mein Umfeld davon weiß, denn wie sollen sie damit umgehen, wenn sie nicht wissen, was das für mich bedeutet. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Menschen viel besser mit mir umgehen können, wenn sie über meine Erkrankungen Bescheid wissen, wenn ich offen darüber spreche und sie somit ebenfalls die Möglichkeit haben, damit umzugehen.
Wenn sie wissen, dass sie mich nicht wie ein rohes Ei behandeln müssen, aber ebenso wissen, dass ich schon mal schneller als andere eine Pause oder eine Auszeit brauche.
Gute Freunde können auch mit solchen Situationen umgehen und wer das nicht kann… so leid es mir tut : So what! Mein Leben!
Das Leben ist schön, von einfach hat nie jemand was gesagt, aber es lohnt sich zu kämpfen und genau das möchte ich als Sängerin und mit meiner Lebensgeschichte als Botschaft in die Welt rausbringen: JEDEN AUGENBLICK genießen aufsaugen und aufbewahren für schlechtere Phasen, quasi als Glitzer, den man dann drüber streuen kann, wenn es mal nicht so gut läuft!
Im Moment ist mein Glitzervorrat gut gefüllt, vor allem, weil ich gerade meinen Traum lebe und ich gebe gerne all denen, denen es gerade nicht so gut geht, was ab! ☺
Eure Katrin